Caritas Flüchtlingshilfe e.V. benennt neuen Vorstand

31.3.2021

Caritas Flüchtlingshilfe e.V. benennt neuen Vorstand

Am 26. März 2021 tagte die Mitgliederversammlung des Caritas Flüchtlingshilfe e.V. Im Mittelpunkt stand die Wahl des Vorstandsvorsitzenden und der Vorstandsmitglieder.

Der Caritas Flüchtlingshilfe e.V. (CFE) hat einen neuen Vorstand, Markus Kampling, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Katholischen Pflegehilfe, ist neuer Vorsitzender, Jan Jessen und Sharizid Thomas seine Stellvertreter. Daneben gehören dem Vorstand folgende Mitglieder an: Ludger Möllers und Prof. Dr. Björn Enno Hermans.

Zu Beginn der Sitzung wurde auf das zurückliegende Jahrgeblickt und laufende Projekte besprochen, bevor der neue Vorstand gewählt wurde. Außerdem wurde Rudi Löffelsend, ehemaliger Vorsitzender, postum als Ehrenvorsitzender der CFE ernannt. Rudi Löffelsend hat sich durch seine Unterstützung und Förderung in besonderem Maße verdient gemacht und wertvolle Strategien im Rahmen der Flüchtlingshilfe entwickelt, die es nun gilt weiterhin umzusetzen.

Projektinhalte des vergangenen Jahres

Auch im Irak nahm die Coronakrise ihren Lauf. Obwohl im vergangenen Jahr nicht alles Geplante umgesetzt werden konnte, wurde dennoch einiges an Hilfe geleistet: es wurden 5000 Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt, eine Backstube für Süßigkeiten eingerichtet, ein Basketballfeld gebaut, Wassertanks aufgestellt und Schulmaterialien verteilt.

Ein Einzelbeispiel zeigt, dass die CFE neben allgemeinen Hilfen auch individuelle Unterstützung leistet. Auf einer seiner Reisen in den Irak, traf Jan Jessen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der CFE, eine junge Frau, die ein trauriges Schicksal zu beklagen hatte. Sie wurde vom IS gefangen genommen, missbraucht und bekam drei Kinder. Nach ihrer Befreiung war ihre psychische und physische Verfassung sehr schlecht, sie war eine gebrochene Frau. Durch die CFE wurden ihr zahlreiche Hilfen angeboten, die jedoch zu keiner Verbesserung ihres Zustandes führten. Schließlich kam von ihr der Wunschnach Hilfe für ein Bekleidungsgeschäft auf. Um die Dame bei der Gründung ihrer neuen Existenz zu unterstützen, wurde ihr mit entsprechenden Räumlichkeiten und einer Erstausstattung geholfen. Die junge Frau hat eine neue Aufgabe, ein neues Lebensziel und erholt sich von ihrer Vergangenheit.

„Rudi Löffelsend war es immer ein Anliegen, dass nicht nur die Menschen aus dem Flüchtlingscamp Hilfe erfuhren, sondern die Hilfe auch dort ankommt, wo die Menschen beheimatet waren“, berichtet Markus Kampling, neuer Vorstandsvorsitzender der CFE. Aus der Shingal-Region flüchten die meisten Menschen und suchen Schutz in dem Flüchtlingscamp im Irak. Verschiedene Milizen haben dort die Kontrolle oder streiten sich um eben diese. Einige Regionen sind jedoch geschützt vor Korruption, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass Hilfsmittel auch ankommen. „So ist perspektivisch der Bau von weiteren Gewächshäusern geplant, um die Menschen in ihrer Heimat zu unterstützen und ihnen zu helfen, eine Infrastruktur aufzubauen“, so Markus Kampling.

Die CFE wird weiterhin ihrer Arbeit im Ausland nachgehen. „Uns geht es in unserem Projekt besonders darum, die Fluchtursachen zu verhindern und den Menschen dazu zu verhelfen, in ihrer Heimat bleiben zu können um die Strapazen einer Flucht zu vermeiden“, berichtet Markus Kampling. Unter eben diesem Schwerpunkt, der Verhinderung der Fluchtursachen, steht die Arbeit der CFE.

Doch ohne entsprechende Unterstützung, ist dies nicht möglich. „Wir sind dankbar für unsere Ansprechpartner vor Ort, ohne die eine reibungslose Zusammenarbeit nicht möglich wäre“, so Markus Kampling.

Schaffung eines politischen Bewusstseins der Menschen vor Ort

Neben den materiellen Dingen, die verteilt oder erbaut werden, ist der politische Einsatz mindestens genauso wichtig. Es wird auch zukünftig versucht, ein politisches Bewusstsein bei den Menschen vor Ort zu schaffen oder zu schärfen. Im Jahr 2019 wurde bereits eine Reise mit politischen Funktionären durchgeführt. Joachim Stamp, Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen; Stellvertretender Ministerpräsident, war sehr angetan von den Projekten. Auch diese Strategie nach „Rudi Löffelsend“, möchten die Vorstandsmitgliederweiterführen.